Konzertreisen

Und wieder nahet das liebliche Fest,

da rüsten sich Volkschor und seine Gäst,

zur Reis' in den schönen Schwarzenwald.

Wie immer freut sich Jung und Alt.

Die Jutta in ein paar Urlaubsstunden

tut Hundsbach schon zuvor erkunden.

Das Waldhaus, die Zimmer, den Wirt fand sie schön,

so konnt' man getrost auf die Reise gehn.

Die Busse warn neu, die Reifen nicht platt,

die ganze Reise ging viel zu glatt.

Die Fahrt verlief zügig und ohne Kleckern,

zu schade - es gab überhaupt nichts zu meckern.

Wie immer fuhren wir durch die Nacht

und während so mancher hat gewacht,

entschliefen doch einige unserer Schönen

nicht immer klang´s da nach Soprantönen

Besonders die Herrn trimmten die Kehlen

und auch uns´re Alten wollten nicht fehlen.

Es warn Harmonien ganz eigener Art,

der gute Ton jedoch wurde gewahrt.

Dann war´n wir am Ziel und können sagen,

es begann eine Reihe von 2 schönen Tagen.

Ob Schwarzwaldrundfahrt, ob Baden - Baden,

wir fühlten uns gut, wie eingeladen.

Romantische Täler, bewaldete Höhn

an unserem Ausflug war alles schön.

Dann war´n wir noch einmal sehr beeindruckt,

auf unserer Strasse wurd' nur gekuckuckt.

Die größte Kuckucksuhr dieser Welt

war auf der Uhrenstrasse ausgestellt.

Der Baumeister stellte anschaulich dar,

was er geschaffen Jahr für Jahr.

Zuguterletzt bekam er als Dank

vom Chor einen zünftigen Kuckucksgesang.

Und um das Ganze abzurunden -

der Wasserfall wurde auch gefunden.


Ein Urlaub ist auch dann gerundet,

wenn uns die Futterage mundet.

Es schmeckte super - das gute Essen.

Fürwahr - Meck-Pom - war ganz schön verfressen.

Die Viermannbesatzung im Schwarzwaldhaus,

die Köchin, Wirt, Kellner und süße Maus,

sie haben für uns sich sehr geschunden,

bescherten uns täglich genussvolle Stunden.

Der Wirt- sehr witzig, manchmal auch heiter,

war uns ein guter Reiseleiter.

Erzählte trocken mit viel Humor:

Ganz früher kam hier gar manches vor.

So wohnten denn in einem Haus

Herr, Magd und Knecht mit Vieh und Maus.

Und schon zu diesen alten Zeiten

begann man´s Verkehrsnetz auszuweiten.

Da verkehrte der Hausherr, oft schon betagt,

mal mit der Frau, mal mit der Magd.

Der Knecht mit beiden sich vergnügte

und wer von wem die Kinder kriegte

war später nicht mehr festzustellen.

Ja, so was tat er uns vertellen!

Er war auch ehrlich, wollt' keinen linken,

verkaufte billig den teuren Schinken,

und hatte dabei doch nur eins im Sinn

für sich und die Firma etwas Gewinn.

Er war auch, wie die meisten Männer

ein ganz gewiefter Frauenkenner.

Und sagte, er wäre der Chef beim Jagen

und hätte an recht vielen Tagen

manch Schmalreh unters Netz gekriegt.

Jetzt hat Italien ihn besiegt.

Schön anzuseh´n und wohlgeformt

saß jedes Kleidchen wie genormt.

Sie hat sich, das ist nicht gelogen

fast stündlich für uns umgezogen.

und kam sie abends an den Tisch,

war sie besonders schön und frisch.


Die Abende warn lange Nächte,

wo man mehr oder weniger zechte,

´nen Sängerwettstreit inszenierte

die Stimmbänder arg strapazierte.

Dann war es 12 - man sang geschwinde

ein Liedchen dem Geburtstagskinde.

Und einen schönen Wiesenstrauß

nahm unser Ilsing mit nach Haus

Dann wurden alle Sänger leise,

denn es ertönte eine Weise,

von warmer Stimme vorgetragen.

Und sollten einige sich fragen,

was da so lieblich hat geklungen,

Frau Model hat für sie gesungen.

Zum Tanz gab´s Startschwierigkeiten,

        die Band hatte ein Backenleiden.

Doch Sonntag war das dann behoben  

und die Musik konnt´ man nur loben.

Das erste Lied war gut bedacht,

Man spielte "Schenk mir diese Nacht"

Als mancher schon ins Träumen kam,

lag die gesamte Technik lahm.

Der Fehler war sehr schnell gefunden,

wir drehten weiter uns´re Runden.

Lief auch der Schweiß in großen Bächen,

beim Tanzen zeigte niemand Schwächen.

Was war mit Lilo nur geschehn?

Hat man sie jemals so gesehn?

Völlig gelöst und voll im Schwung?

Es stimmt! Ein Mann hält Frauen jung!

Lustig war auch der Song der Hosen

mit Männlein und Weiblein, diesen losen.

So manche Frau bewundernd schielte,

wie Peter mit den Muskeln spielte.

Und Gundel - Jüngste von uns allen

ließ "nur beinah" die Hüllen fallen.

Was fehlte war ein kecker Strip

mit Unterhos´ und Tangaslip.

Zuletzt gibts ein paar Episödchen

gar manchen brachte sie in Nötchen.

In einem Bus fuhr 'ne ganz Kleine,

sie hatte etwas kurze Beine.

Die baumelten so hin und her

das Sitzen fiel ihr ganz schön schwer.

Drum fragt den Fahrer sie ganz matt,

ob er nicht eine Fußbank hat.

So ist´s nun mal in diesem Leben,

Gerechtigkeit wird es nicht geben.

Der eine bringt die Bein' nicht unter,

der andre kommt nicht mal bis runter.

Der alte Brauch wird nicht gebrochen,

wir dürfen wieder Kaffee kochen.

Die Jutta füllte nicht zu kanpp,

das schwarze Naß in Becher ab.

da rutschte die Milchpulverdose

der Jutta auf die weiße Hose.

Die Milch - atompulverisiert,

hat schnell den saub´ren Bus verschmiert.

Zwar gab´s auch weiter ´nen Schälchen Heißen,

doch hatten wir nichts mehr zum Weißen.


Wer einmal Zähne hat besessen,

der sollte nie mehr Brötchen essen.

Denn Antje, uns´re Modemiss

brach früh entzwei das Zahngebiss.

Zum Kleben ging´s nach Baden - Baden.

War zwar behoben schnell der Schaden,

so blieb sie lange Zeit verwirrt,

hat ständig sich im Bus geirrt.

Das gleiche tat auch die Brunhilde,

blickt um sich, ganz geschockt und wilde.

Der Peter sagt: "Gut sitzt man hier,

doch nun flitz ab, in dein Revier."

Auch Christa Schulz - kaum eingestiegen

sah nirgends ihre Tasche liegen.

Herrje, was ist´s für eine Welt,

die Tasche weg, das viele Geld.

Doch kommt es, wie es kommen muss

auch sie bestieg den falschen Bus.

Brigitte Peters - uns gut bekannt -

wollt´ Bilder machen, von Leut' und Land.

Suchte Motive, wollt fotografieren,

der Kasten jedoch tat nicht transportieren.

Drum lenkt zum Fachmann sie die Schritte,

bescheiden äußert sie die Bitte,

ob er nicht könnt so freundlich sein

und gucken in die Kamera rein.

Der musste plötzlich ganz laut lachen,

ach Mädle was machst´e denn für Sachen?

Ganz ohne Film tut´s nicht funktioniere,

da hat sich Brigittchen doch etwas geniere.

Ein kurzes Wort noch zum Chorkonzert,

schon lang hatten wir uns darauf gefreut,

doch wer nicht kam, das waren die Leut.

Was man uns dort bot - im schönen Forbach,

gereicht dem ganzen Ort zur Schmach.

Man muss dort unten noch sehr viel lernen,

Neubrandenburg liegt nun mal nicht in den Sternen.

Wir ließen´s uns aber nicht verdrießen,

und unsre Fans taten´s genießen

Schwamm drüber - das alles längst schnuppe,  

wir sind doch - und bleiben´s - ne dufte Truppe.


Charlotte Diederichs


Konzertreise 1998 nach Hundsbach/Schwarzwald

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