Konzertreisen

Der vierte Tag, 20. Mai 2007:

Ein letztes Mal zum Frühstück gehen, am Büfett in der Schlange stehen,

den Schlüssel noch zur Rezeption, dann kamen unsere Busse schon.

Die Koffer wurden eingepackt, dem Personal noch Dank gesagt,

und so gegen 9.00 Uhr dann, traten wir die Rückfahrt an.

Ein Programmpunkt stand noch aus. In Schöppenstedt gibt es ein Haus,

in dem sich Alles wieder findet, was mit Till Eulenspiegel man verbindet.

In Ziesar noch mal eine Pause und danach ging es ab nach Hause.

Für Hannelore eine Umarmung und letzte Gelegenheit zur sanitären Entspannung.

Den Busfahrern wurde signalisiert, sie hatten uns wieder prima chauffiert.

Auch Uschi und Karin seien noch mal genannt. Schließlich waren sie rumgerannt,

und hatten alles so organisiert, dass es auch reibungslos funktioniert.

Wir freuen uns auf den nächsten Mai und sind sicher wieder alle dabei.


Angelika Dumke

Wieder war ein Jahr vorbei. Es lockte uns der schöne Mai,

schnell die Koffer einzupacken, um uns auf den Weg zu machen.

Die 15. Reise ist das schon. Inzwischen also Tradition,

dass der Chor mit viel Elan im Frühling eine Reise plant.

Gifhorn wurde ausgesucht, ein günstiges Hotel gebucht,

dazu Unterhaltung flir jeden Tag und Ziel zum Bummeln, wenn man mag.

ZumTanzen die Schuh', zum Singen die Noten, ein Schnaps für die Reise war auch nicht verboten.

Sogar Herr Kiefer stand auf der Matte und da er grad Geburtstag hatte,

haben wir ihm ungezwungen vor Abfahrt noch ein Lied gesungen.

Froh gelaunt bei blauem Himmel, stürzten wir uns ins Getümmel

und mit zwei Bussen ging's verwegen unsrem fernen Ziel entgegen.

Die Stadt Gifhorn hat noch einen Namen, der ist nicht so bekannt.

Sie wird in der Gegend auch ,Zickenstadt" genannt.

Früher hat man sich eine Kuh in den Stall gestellt, das galt aber nur fi.ir Leute mit Geld.

Der kleine Mann mit wenig Knete dagegen, musste sich mit einer Ziege begnügen.

Und weil es mehr Ziegen als Kühe gab, heißt Gifhorn seit der Zeit auch Zickenstadt.


Wie immer, wenn der Sommer naht, gibt es auch zu dieser Fahrt,

am letzten Abend vor der Pause, ein Resümee zur Chorfahrtsause.


Der erste Tag, 17.05.2007, begann so:


Schon ehe es zum Bahnhof ging, geschah am Morgen dieses Ding.

Ein Ehepaar aus unsren Reihen war sehr früh schon auf den Beinen.

Noch mal den Kofferinhalt prüfen, um nichts nachkaufen zu müssen,

dann Frühstück, schminken, schnell aufs Klo, noch Geld einstecken - sowieso.

Die Jacken an, die Tür verriegelt, so standen beide fein geschniegelt

fast auf der Strasse und merkten erblasst, dass etwas nicht zum Outfit passt.

Als sie ihn so ansah, hatte der Mann doch tatsächlich die Jacke vom Schlafanzug an.

Nun ja, er braucht sich dafür nicht zu schämen, ich wollt es auch nur am Rande erwählen.

Außer seiner Frau, hatte ihn so keiner gesehen, deshalb keinen Namen - ihr werdet verstehen.


Gegen Mittag war die erste Etappe geschafft, in der Lüneburger Heide hatten wir Rast gemacht.

Ein Museumsdorf aus dem 17. Jahrhundert wurde ausgiebig bestaunt und bewundert.

Sehr detailliert stellt man hier dar, wie mühsam das frühere Landleben war.


Und so um die Kaffeezeit irgendwann, kamen wir endlich in Gifhorn an.

Zur Schlüsselverteilung sind wir im Bus geblieben, so wurde ein Chaos in der Hotelhalle vermieden.


Auch die zwei Damen von Zimmer 204 bezogen emsig ihr Quartier.

Waren dabei, die Koffer auszupacken, um danach den müden Nacken

für ein Stündchen aufs weiche Kissen zu legen und ihre lahmen Glieder zu pflegen.

um zu sehen, wie das Wetter wird im Land, nahm eine die Fernbedienung zur Hand,

drückte ein Knöpfelein ganz wild und es erschien das Fernsehbild.

Doch was war das? Statt der erhofften Wetterkart' lief ein Programm ganz anderer Art.

Man hörte Gewimmer und Gestöhne, dazwischen noch ganz andere Töne,

und von den Bildern ganz zu schweigen - so was kann man doch nicht zeigen!

Entsetzt und sprachlos standen beide und starrten auf die matte Scheibe.

Als sich die Starre endlich löst, versuchten sie, total nervös,

die vielen Tasten zu beschwören, mit diesem Treiben aufzuhören.

Nach weiteren tausend Schrecksekunden war endlich dann der Knopf gefunden,

der sie erlöste von den Malessen, das Wetter hatten sie längst vergessen.


Das Büfett zum Abendschmaus, fiel wie immer üppig aus

und manch überfüllter Magen konnte ein Kräuterschnäpschen vertragen.

Danach wurd erzählt, gesungen, gelacht oder ein kleiner Spaziergang gemacht.

Würfel und Karten wurden arg strapaziert und noch manch Gläschen konsumiert.

Dann schwebte ein jeder seinem Zimmer entgegen, um sich in Morpheus Arme zu legen.

Der zweite Tag, 18. Mai 2007:


An diesem Tag stand auf dem Plan, wir sehen uns mal Braunschweig an.

In Höhe Wolfsburgs Autoschmiede, verpasste Bus 1 die richtige Biege

und war dann plötzlich, wies so geht, in falscher Richtung unterwegs'

Also zurück und noch einmal dieselbe Runde ums Areal'

Besonders für die Herren war die Ehrenrunde schön, sie konnten noch mai den Autoturm sehn.

Doch auch in Braunschweig musste der Fahrer sich schinden, um den richtigen Weg zu finden.

Sabines Schatz hat schließlich den Lotsen gemacht und die Stadtführer zu unserem Bus gebracht'


Der Stadtrundgang wurde zur Unterrichtsstunde, wie immer, wenn man die Fremde erkundet.

Fast im Stechschritt ging's durch die Gassen, schließlich durften wir 11 Uhr nicht verpassen.

Wir wollten im Dom ein paar Lieder singen, weil sie dort besonders gut klingen.

Auf dem Domplatz angekommen, wurde schnell Aufstellung genommen.

Ein kurzes Einsingen und Üben, doch wo war Lilo nur geblieben?

Da hat sich Uschi kurzer Hand zur "Einsängerin" ernannt

und jeden Sänger animiert, dass er Töne tiriliert.


Der Auftritt drinnen war uns gut gelungen, denn alle haben mit Freude gesungen.

Für dieses Gesangsbrimborium hatten wir zahlreiches Publikum.


Bis zur Abfahrt war noch Zeit. Man nutzte die Gelegenheit,

sich im Kaufhaus umzusehen, um noch ein Schnäppchen zu erstehen,

oder mit manch Gaumenfreuden seinen Hunger zu betäuben.


Da Gifhorn, diese schöne Stadt, auch ein Mühlenmuseum hat,

ließen wir uns nicht entgehen, auch dieses gründlich anzusehen.

Fünfzehn Mühlen aus aller Welt, im Original hier aufgestellt,

dazu ein großes Trachtenhaus - dort gab's noch einen Kuchenschmaus

und bei der Gelegenheit, auch noch ein Liedchen für die Leut.


In Bus 2 wurde der Kaffee beim Service bestellt. Die Ehefrau des Fahrers war hier angestellt.

Sie hatte gerade die Würstchen in den Fingern und glitschige Hände von den fettigen Dingern.

Schloss noch den Topfdeckel in aller Ruh und rief ihrem Mann von hinten zu:

,,Mach mal die Toilette an, damit ich mir die Hände waschen kann."

Da hört man jemand dazwischen schrein: ,,Leg mal für mich noch 'n Würstchen mit rein!"


Nach dem Abendessen dann, bot die Reiseleitung ein Alternativprogramm an.

Wer auf Kultur stand und solche Sachen, konnte in Gifhorn einen Standrundgang machen.

Wer sich mehr aus Tanzen macht, wurde zum ,Isetal' gebracht.

Die ,,Stadtmäuse" landeten schon nach kurzem Gang - wie zu erwarten - im Schlossrestaurant.

Darunter auch welche von Chor ,,70+", die schätzetn sehr des Weines Genuss.

Beim Philosophieren über dies edle Nass, entstand die Idee es wär doch ein Spaß -

sich vom Namen ,,70+" zu trennen und einfach in ,,Neubrandenburger Spätlese" umzubenennen.

Bei den ,,Tanzmäusen" im "Isetal" sah's anders aus, die ließen dort die Sau richtig raus.

Die Kellerbar voll, die Luft war schwül - jetzt half nur eins ein Bier, richtig küh1.

Doch was man da brachte, schmeckte Keinem so recht. Das Bier war schal und wohl auch schlecht.

Mit dem Kellner wurde ein Männerwort gesprochen, der hat sogleich ein neues Fass angestochen.

Auch die Tanzfläche war nicht wirklich ein Hit, völlig stumpf und klebrig wie Kitt.

Das kann eine Tanzmaus aber nicht stoppen, nach allen Regeln der Kunst zu rocken.

Der Saal bebte, der Schweiß floss in Strömen, alle sangen mit in den schrägsten Tönen.


Sogar Wolfgang von der Busfahrercrew gesellte sich ungezwungen dazu

und fand bei den Single-Damen vom Chor für manch flottes Tänzchen ein offenes Ohr.

Später als geplant, ging es zurück ins Quartier, dort klimperte noch ein Schifferklavier.

Schwitzig und müde blieben wir noch steh'n, dabei war's längst Zeit, schlafen zu geh'n.

Ein letztes Liedchen und dann endlich ins Bett - auch dieser Tag endete nett.

Der dritte Tag, 19. Mai 2007:


Das Wetter am Morgen war nicht so schön. Na, erst mal Frühstück und dann werden wir sehn.

Danach war noch Probe und dann ging es schnelle mit den Bussen zur Floßanlegestelle.

Der Himmel schien trübe und Wolken verhangen und es hatte zu regnen angefangen.

Trotzdem kletterten wir frohen Mutes aufs Floß. Kaum weg vom Ufer, da ging es schon los.

Zuerst Köpfe runter, damit nichts passiert und die niedrige Brücke keine Glatze rasiert.

Dann noch mehr Regen und wir mussten uns zwingen, nicht lauthals folgendes Liedchen zu singen:


,,Unsere Floßfahrt ist nicht lustig, unsere Floßfahrt ist nicht schön,

denn man kann vor lauter Schirmen kaum sein Gegenüber sehn."

Regen rann uns auf die Jacken, von den Schirmen in den Nacken,

die Pfützen von dem Tisch. dem Großen, landeten auf unseren Hosen.

Und schneller als wir es geglaubt, waren alle nass bis auf die Haut.

So beschlossen wir zu wenden und diese Floßfahrt zu beenden.

Auch SkipperNr.2 schickte sich an, zu wenden seinen großen Kahn.

Er schien jedoch sehr ungeübt, was nicht ohne Folgen blieb.

Der Kahn kam bei der Drehausführung mit den Bäumen in Berührung,

Drei Schirme wurden prompt zerbrochen, ein Ast hat Bärbel noch gestochen.

Zwar bedauerte der Gondoliere diese peinliche Miesere,

trotzdem kam er nicht umhin, seine Brieftasche zu ziehn

und den Schaden zu beheben. 'Nen 20-er pro Schirm hat er gegeben.

Wieder an Land, nass bis zu den Zehen, sollte es dann noch nach Celle gehen.

Bärbel bekam noch ein Beutel mit Eis und die Busse wurden durchgeheizt.

Eine Stunde Fahrzeit würde genügen, um uns wieder trocken zu kriegen.


Celle war erreicht, kein Regen mehr in Sicht. Uschi rief noch: ,,Verpasst die Abfahrt nichtl"

Vom Parkplatz ging es nun weiter zu Fuß, nur Ute Hönl stieg noch mal in den Bus.

Sie suchte einen Beutel und kramt intensiv, merkt dabei nicht, dass den Bus man verschließt.

Der Busfahrer ging zu seinem Kollegen und die Gruppe war dabei, in die Stadt zu entschweben.

Sie pochte an die Scheiben, begann schon zu schwitzen und sah sich die nächsten 4 Std. hier sitzen

Ihr Angetrauter hatte indessen, wie's schien, sein Frauchen längst vergessen.

Er turtelte fremd in Richtung Stadt und Ute schaute ihm traurig nach.

Wie sie so grübelte, kam zum Glück der Busfahrer noch mal zurück.

Der Nachmittag nahm durch diese Wende, auch für Ute noch ein glückliches Ende.

Zur Abfahrtszeit, wie konnt es anders sein, trudelten Zwei in letzter Minute ein.

Uschi stand da mit verschränkten Armen, um mit strengem Blick auf die Uhr zu warnen.

Essen gab es bereits um 1 7.00 Uhr, denn am Abend stand unser Konzert bevor.

lm ,Isetal' checkte Uschi erst einmal, ob auch alles richtig klappte, was sie abgesprochen hatte.

Leider war dies nicht der Fall. denn Stühle fehlten noch im Saal.

Der Probentraum, den sie uns gaben, war vollgestellt mit Malerfarben

und als wir uns dann aufgebaut, war's nebenan gehörig laut.

Unsre Uschi hat bestimmt. dass man auf uns Rücksicht nimmt.

und zumindest Ruhe gibt. solange hier gesungen wird.

Dass sich der Chef nicht blicken ließ, fanden alle ziemlich mies

Kein Willkommengruß in diesem Haus, dafür von den Zuhörern kräftigen Applaus.


Nach dem Konzert ging's schnell zurück, es lockte uns die Tanzmusik.

die nach alt bewährter Weise, der Ausklang war für unsere Reise.

Auch ja, da war auch noch ein Spiel, welches uns recht gut gefiel.

Die Karten waren diesmal dran - Vorteil, wer gut zählen kann.

Hat ein Joker man gezogen, stieg die Punktezahl nach oben.

Doch die Auswertung ergab, es blieb fast alles, wie gehabt,

denn die Gewinner - sonderbar, waren die, vom letzten Jahr.

Wie immer, hat es Spaß gemacht, wir tanzten bis nach Mitternacht.

Dem harten Kern war aufgetragen, dem Musiker noch ,,Tschüß" zu sagen.


Mit müden Beinen und ohne Schuh, gingen sie sehr spät zur Ruh.

Konzertreise 2007 nach Gifhorn//Niedersachsen

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