Nein, ich bin nicht die schlanke flotte

Hochgewachsene Charlotte

Denn die hat letztes Jahr gesagt

Dass sie das hier nicht mehr macht

Ab jetzt muss ich mich also plagen

Um alles schön zusammen zu tragen

Was auf Reisen so passiert

Und später gern gelesen wird


1.Tag

Am 5. Mai ging's in gewohnter Weise

Mit Anhang und Fanclub auf die Reise

Um 6.30 Uhr fuhren wir schon

Zum Hexentanzplatz nach Thale, unserer ersten Station

Dass hier die Hexen ihr Unwesen trieben

War Keinem von uns verborgen geblieben

Doch was das inzwischen für Ausmaße hat

Machte sogar die Härtesten platt

Da sah man Hexen mit offenen Blusen

Die zeigten ganz ungeniert ihren faltigen Busen

Und von der Rückseite, man glaubte es nicht

Sah uns ihr nackter Ar..... frech ins Gesicht

Da fragt sich doch jeder biedere Mann

Was stellt der Teufel mit diesen Weibern an

Soviel unzüchtige Hexen auf einem Haufen

Jeder konnte die anfassen und sogar kaufen

Nicht auszudenken, wie ein Autofahrer taumelt

Wenn so ein Hexlein an seinem Spiegel baumelt

Und von diesem Anblick irritiert

Über sich und das Auto die Kontrolle verliert

Am Bahnhof von Gernrode gerieten alle ins Schwärmen

Jeder bekam ein Fläschchen zum Erwärmen.

Auf dem' Bahnsteig nebenan

Zeigte ein Knirps, was er schon kann

Wie ein kleiner Grenadier

Ist er auf und ab marschiert

Mit Mütze, Kelle und Trillerpfeife

Schickte er den Zug auf die Reise

Dann gab's ne Begegnung der anderen Art

Denn der leibhaftige Teufel stand parat

Dazu drei lustige Spielmannsleut

Die haben uns mit Gesang erfreut

Sie gingen mit auf gemütliche Tour


In der Selkebahn, die nach Alexisbad fuhr

Der Teufel sah sich alle Frauen gut an

Angelika und Roswitha hatten es ihm angetan

An den roten Haaren könnte er seh'n

Sie würden etwas vom Hexen versteh'n

Er stellte dann noch so komische Fragen

So Mancher konnte die Antwort ihm sagen

z. B. was passiert in der Walpurgesnacht

und woraus ist der Kessel in der Hölle gemacht

Brigitte antwortete wohl gewiss

Dass der Kupferkessel aus Kupfer ist

Für die richtige Antwort gab' s vom Höllenmann

Ein Ablassbrief, den man nicht kaufen kann

Der Besitzer muss kein Fegefeuer ertragen

Benimmt er sich unrecht in den nächsten 1000 Tagen

Auch vor Pestilenz und Aussatz sollte das Blatt schützen

Jedoch ich befürchte, es wird nicht viel nützen

Denn gegen die Plagen der heutigen Zeit

Hat selbst der Teufel kein Mittel bereit


Im Hotel "Morada" waren wir nun angekommen

Hier hatten wir Quartier genommen

Auf acht Etagen weit verstreut

Waren die Zimmer für uns bereit

Endlich Zeit, sich lang zu machen

Auszupacken alle Sachen

Oder nach dem Pool zu seh'n

Und 'ne Runde schwimmen geh'n

Auch ich nahm mich des Koffer' s an

Hätt' gern die Sachen rausgetan

Das linke Schloß war rabiat

Und biss den Schlüssel einfach ab

Der Bart hing fest und unverdrossen

Und der Koffer blieb verschlossen

Eh' Frau gleich nach dem Schlosser stiert

Wird selbst 'ne Menge ausprobiert

Roswithas Nagelfeile musste her

Die löst vielleicht das Kleinmaleur

Mit ihrer Hilfe klappt es dann

Dass man den Bart entfernen kann

Es ging wirklich wie im Nu

Doch der Koffer, er blieb zu

Schnell kam der Herr Zimmermann

Und nahm sich des Problemchens an

Mit sicherer Hand und Feingefühl

War es für ihn ein Kinderspiel

Das Schloß gab nach und Eiderdaus

Sprang der Koffer plötzlich auf

Um 18.00 Uhr war Abendbrotzeit

Das Bufett stand schon bereit

Ein Häppchen hier, ein Häppchen da

Alles schmeckte wunderbar

Den Herren wurd' ein Lied gesungen

Sehr heiter und aus vollen Lungen

Und weil das nun mal Freude macht

Ging das bis in die halbe Nacht


2.Tag


Nach dem Frühstück, gegen Neun

Stiegen wir in die Busse ein

Zur Baumannshöhle sollt es gehen

Um sich darin umzusehn

Tief unten in der Grotte, da

Wo schon der alte Goethe war

Durften wir zwei Lieder singen

Die da unten super klingen

Kennen nun den Unterschied

Von Stallagnit und Stallaktit

Manch interessantes Tropfgebilde

In seinem düsteren Gefilde

Gar einem Zwerg sehr ähnlich sieht

Wenn man die Phantasie bemüht

Auch Märchenwald und Höhlenbär

Beeindruckten die Leute sehr

Zum Schluss wur' d noch ein Bild geklickt

Das man uns dann nach Hause schickt

Die Rückfahrt mit 'nem Zwischenstopp

Verlief geordnet, ohne Zoff


Um 14.00 Uhr die nächste Sache

Hier teilte sich die große Masse

Der Fanclub fuhr nach Harzgerode

Die Sänger gingen brav zur Probe

Abendessen gab es früh

Trotzdem hatte Mancher Müh'

Zur Abfahrtszeit am Bus zu stehn

Es sollt' nach Harzgerode gehen

In St. Marien zu Harzgerode

Gab' s ne kleine Einsingprobe

Mit dem dortigen Kirchenchor

Denn ein Auftritt stand bevor

In dem Musik zur Brücke wird

Und es erklang manch schönes Lied

Am besten war'n die Mandolinen

Die uns zu entführen schienen

Wenn man die Augen zu gemacht

Und an Venedig noch gedacht

Dazu an Mond und Gondelfahrt

Ein Traumurlaub der schönsten Art

Da es kühl war in dem Hause

Gab es auch noch eine Pause

Für ein wärmendes Getränk

Uschi hat mit ausgeschänkt


3.Tag


An diesem Tag, da sah's oh Graus

Schon am Morgen trübe aus

Regen und ein kalter Wind

Zogen übers Land geschwind

Nasser Schnee lag auf den Zweigen

Der Winter konnte noch mal zeigen

Dass er, trotz Sonnenstrahlenlist

Noch lange nicht verschwunden ist

Bad Lauterberg stand auf dem Plan

Hier kamen wir im Regen an

In der Trinkhalle sangen wir erst mal ein Lied

Schon ging das Sauwetter nicht so sehr aufs Gemüht

Ins Spielzeugmuseum konnte man gehen

Um alten Spielkram und leuchtende Augen zu sehn

Ach, sieh mal da, ich hatte ein Auto, genauso wie dies

Und guck mal, die Puppe, ist die nicht süß

Ja, ja, die Kinderzeit ist lange her

Unsere Autos und Puppen, wir liebten sie sehr

Beim Museumsbergwerk gab' s einige Pannen

Man stand im Regen, wie unter Kannen

Die Füße naß, die Finger klamm

Nein, hier stellen wir uns jetzt nicht an

Lasst uns später noch mal gehen,

Dann wird's vielleicht klappen, wir werden sehn


Alle Geschäfte haben richtig Umsatz gemacht

Denn nur Wenige hatten einen Schirm mitgebracht

Und wenn man sich sah, dann fiel es gleich auf

Ach, auch. einen Schirm bei Schlecker gekauft

Anke Richter war super drauf

Hat sie doch gerade ihr Traumkleid gekauft

Genug vom Laufen durch Straßen und Pfützen

Suchte Jeder ein warmes Plätzchen zum Sitzen

Schnell noch ein Imbiss und einen Kaffee

Und schon war der Vormittag wieder passee

Mit dem Bus ging' s dem Hotel entgegen

Auch in Braunlage, immer noch Regen

Christina hatte wieder die Würfel mitgebracht

Und sich eine neue Idee ausgedacht

Es galt, den Beizebub zu überlisten

Beim Zählen kam so Mancher ins schwitzen

Erst plus, dann minus, das war kompliziert

Zum Schluss wird man sehen, wer Sieger wird

In Bus 1 lagen die Würfel aufeimal alle unten

Dank Jeanine, wurden sie aber wieder gefunden


Nach dem Abendessen gab' s wieder Programm

Ein Konzert und anschließend Tanz standen an

Unten warteten schon einige Sänger

Bei den Frauen dauerte es wieder länger

Sie sind die Schmuckstücke im Gesangsverein

Da muss schließlich alles in Ordnung sein

Außerdem kam noch ein Männerchor

Da stellt man sich im entsprechenden Outfit vor

Doch vorher noch eine kurze Probe

Der Raum war eine Katastrophe

Alle Töne klangen schräg

Ob das beim Auftritt besser geht

Na klar, es gab Beifall, wie sich's gebührt

Anke hat sogar ihr neues Dirndl vorgeführt

Auch der Männerchor hat überzeugt

Und sich im Anschluss brav verbeugt

Danach war die Arbeit endlich vorbei

Und es konnt' losgehen mit der Feierei

Nur für uns stellte man ein Musiker an

Damit jeder kräftig das Tanzbein schwingen kann

Christina ist schnell noch nach vor geeilt

Und hat für das Würfeln nette Preise verteilt

Von Inge Röder wissen wir gut        

Sie hat Musik und viel Pfeffer im Blut

Doch leider war sie allein auf Reisen

Und musste sich nun einen andren Mann greifen

Bärbels Reini schwenkte sie durch den Saal

Immer und immer noch einmal

Inge hatte Spaß und freute sich sehr

Nach unzähligen Runden konnte Reini nicht mehr


Vom Männerchor begnügten sich

die meisten mit Schauen

Ich glaub, das lag an den Ehefrauen

Die eng an ihrer Seite saßen

Und das Treiben mit strengen Blicken maßen

Denn Jeder von uns hat sich trefflich amüsiert

Und manch flottes Tänzchen ausprobiert

Nur der DJ war nicht so gut drauf

Seine falschen Töne fielen sogar dem Ungeübtesten auf

Wir wollten schon unsere Lilo bemühn

Sie solle den Burschen mal einer Stimmbildung unterziehn

Doch trotzdem hat es Spaß gemacht

Denn das Spektakel ging bis nach Mitternacht

Einen Absacker gab' s dann noch in der Bar

Bis zwei hat' s gedauert, als endlich Ruhe war


4.Tag


Am nächsten Morgen war' s wieder so weit

Unsere Busse standen zur Heimfahrt bereit

Gut gefrühstückt, die Koffer verstaut

Hat sich der Chor am Empfang aufgebaut

Für das Hotelpersonal noch ein musikalischer Gruß

Da man sich anständig verabschieden muss

Wir hielten noch mal in Magdeburg an

Ein Liedchen im Dom stand hier auf dem Plan

Und Bärbel lehmann hatte organisiert

Dass uns Jemand zu den Sehenswürdigkeiten führt

Uschi stellte fest, oh Schreck

mein Hans der ist schon wieder weg

Deshalb nahm sie kurzer Hand

Den Taschenriemen, den sie fand

Und band den Hans an sich fest an

Damit er nicht entlaufen kann

Der Kaffee vom frühen Morgen

Machte vielen Frauen Sorgen

Sie müssten auf Toilette gehen

Nirgendwo war was zu sehen

Doch ein Behinderten-WC

Fand sich dann noch in der Näh

Alle schauten ganz verdrossen

Denn die Türe war verschlossen


Hannelore kam in Sicht

Und verstand den Unmut nicht

In ihrer Tasche war ein Schlüssel

Zu der begehrten Abort-Schüssel

Noch ein Käffchen und ein Würstchen am Bus

Dann war mit dem Schlemmen endgültig Schluss

Den Busfahrern wurde Beifall gezollt

Mit ihnen sind wir sicher durch die lande gerollt

Am späten Nachmittag fuhren wir in Neubrandenburg ein

Und Jeder war froh, wieder zu Hause zu sein

Auch Uschi und Karin wurde noch "Danke" gesagt

Die Organisation hatte bestens geklappt

Wie immer, war es wunderschön

Sich woanders umzusehn

Angelika Dumke


Konzertreise 2005 Alexisbad/Sachsen-Anhalt

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